02.01.2018

Pfadfinder Schwarzer Panter zurück von Rumänienfahrt

Kinderheimbesuch sehr emotional – Schicksal der vergessenen Kinder berührt

Nach 15 stündiger Fahrt ist der Erkundungstrupp, bestehend aus vier Personen, in Peciu Nou Rumänien angekommen. Ziel dieser Fahrt war, einen Zeltplatz für das diesjährige Sommercamp zu finden in Verbindung mit einer möglichen Hilfsaktion für ein Kinderheim in Rumänien.

Nach der Ankunft in Peciu Nou, dass in der Nahe von Temeswar liegt, gab es erst mal, für rumänische Verhältnisse, ein luxuriöses Abendessen. Die Heimleitung wollte uns einfach nur ein besonderes Essen servieren, da sie von dem Gedanken eine Hilfsaktion zu starten und das Dasein der Pfullendorfer Pfadfinder sehr beeindruckt sind. Obwohl es schon nachts um 0:00 Uhr war und die Abenteurer 15 Stunden Fahrt hinter sich haben, wurde, nachdem man sich beschnuppert hat, schon die Möglichkeiten eines Zeltplatzes diskutiert.

Da die Heimleitung Anni und Rados Miron und deren Sohn gut deutsch sprechen, konnte man ohne Probleme ins Detail gehen. Zur Überraschung der Pfadfinder war auch Rudi Löffelsend vor Ort. Herr Löffelsend war bis vor kurzem, er ist jetzt Rentner, noch der Hauptverantwortliche bei der Caritas-Flüchtlingshilfe Essen. Da war man natürlich sehr nah an der optimalen Quelle in Bezug Kinderheime und Straßenkinder von Rumänien.

Viele Kinder in Rumänien sind schlichtweg die „Vergessenen Kinder“. Sie leben, wenn man das überhaupt so nennen kann, auf der Straße. Es ist nicht das Problem das alle Kinder keine Eltern haben. Vielmehr ist es so, dass die meisten Kinder Eltern haben, diese aber nicht mehr in Rumänien sind, sondern im Westen, die Kinder nicht mehr gewollt sind. Also sind sie, so hart es sich anhört, überflüssig, sind vergessen.

In dem besuchten Kinderheim, das aus mehreren kleinen Häusern besteht, leben etwa 22 Kinder, Waisen und Sozialwaisen, im Alter von 6 bis 17 Jahren in kleinen Gruppen, die Heimleitung ersetzen die Mama und den Papa, sie nehmen die Rolle dafür bewusst ein.

Die vier Pfullendorfer Pfadfinder haben den Kindern natürlich ein paar Kleinigkeiten mitgebracht. Beim Verteilen der Süßigkeiten waren die Kinder, Patrick [6 Jahre], Damian [8 Jahre], Roberta [7 Jahre], Valentin [10 Jahre], um nur ein paar zu nennen, sehr angetan und suchten gleich den sozialen Kontakt.

Tags darauf ging es nach dem Frühstück gleich an die detaillierten Planungen. Gemeinsam mit Anni, Rados und Rudi diskutierte man die Möglichkeit durch, wie man sinnvoll das Kinderheim unterstützen könnte. Schnell war klar, dass Kleidung o.Ä. wenig Sinn macht. Die Art von Unterstützung wäre nichts langfristiges.

Die Pfullendorfer wollten mehr in Richtung pädagogische Unterstützung gehen, Etwas, wo langfristig Bestand hat. Man schlug der Heimleitung einen Outdoorspielplatz vor, ein Piratenschiff aus Holz, zum Klettern und Verstecken, wo auch gleichzeitig als Schattenspender dient. Zudem könne man das Thema kindsgerecht aufgreifen. Dazu noch eine schöne Schaukel. Die Heimleitung war von dieser Idee sehr begeistert und auch sehr berührt.

Die Rumänienfahrt hat die vier Pfullendorfer Pfadfinder sehr bewegt. Die meisten Leute auf dem Lande bauen in ihrem Garten viel Gemüse an. Damit versuchen sie ein besseres Leben zu haben. Da die Lebensmittel von den Kosten her den unseren sehr nahe kommen, mit einem Monatsverdienst von 400 Euro, ist es schwierig vernünftig leben zu können.

Das Schicksal der Kinder und auch das der älteren Bewohner ging den Pfadfindern nicht aus dem Kopf. Man ist sich einig, da will man etwa tun. Sicherlich ein Tropfen auf dem berühmten heißen Stein. Aber alles beginnt klein. Die wenigen Kinder in diesem Kinderheim sind über jede Art von Hilfe sehr dankbar. Wenn man nur einem Kind ein wenig helfen kann, sollte man dies tun. Das ist zumindest die Meinung der vier Scouts. Das gesamte Thema werden sie im Stamm auf Leiterebene ausgiebig diskutieren und einen Beschluss fassen, ob das diesjährige Sommercamp in Rumänien, an dem besuchten Kinderheim stattfinden soll.

Die Heimleitung und die Kinder würden sich sehr freuen, die Leiter der Pfadfinder sind dafür sehr motiviert.

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